Nachhaltigkeit
Philosophie
Seit 1999 setzen wir uns für eine ökologisch verträgliche und sozial gerechte Wertschöpfung von Edelsteinen und Edelmetallen ein. Unser Ziel ist Nachhaltigkeit nicht nur in unserem Kerngeschäft, sondern in allen Unternehmensbereichen verankert zu haben. In jedem Bereich, auch über die Unternehmensgrenzen hinaus, möchten wir die ökologische, soziale und ökonomische Dimension in eine harmonierende Korrelation bringen und einen gesamtgesellschaftlichen und kontinente-übergreifenden Mehrwert schaffen. Der Weg dahin führt über die Qualität unserer Produkte, die ökologische Koexistenz, die soziale Gerechtigkeit und die ökonomische Stabilität entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Daher gelten für all unsere unternehmerischen Entscheidungen folgende Werte als Grundlage:
- Größtmögliche Kundenzufriedenheit, Aufklärung über den Hintergrund unserer Produkte sowie Materialien und langlebige Produkte, getreu dem Motto: Jedes nicht neu hergestellte Produkt ist nachhaltiger als alle Alternativen.
- Reduzierung der Auswirkungen auf die Umwelt und kontrollierter Bergbau zum Schutz von Boden, Wasser, Luft und Landschaft.
- Größtmögliche Materialeffizienz durch Fortbildung und Verwendung der Nebenprodukte und Reduzierung der Abfallmengen.
- Ständige Verbesserung der Arbeitssicherheit, keinerlei Toleranz bei Kinderarbeit und Distanzierung von jeglicher Förderung von Konflikten und kriegerischen Handlungen.
- Langfristige Lieferantenbeziehungen, Sicherheit aller Arbeitsplätze und existenzsichernde Löhne.
Die Einhaltung unserer Werte durch unsere Lieferanten stellen wir durch langfristige Beziehungen und Vertrauen sowie jährlicher und persönlicher Überprüfung vor Ort, sicher. Darüber hinaus vermeiden wir jeglichen Zwischenhandel, so können wir die Transparenz unserer Lieferkette und Rückverfolgbarkeit unserer Produkte gewährleisten. Unterstrichen werden unsere Werte durch die Gemeinwohlökonomie-Zertifizierung (2021), die Fairtrade-Zertifizierung (2016) und die Ökofair-Zertifizierung von Prof. Hermann Wotruba aus dem Jahr 2003.
Geschichte
Jutta Werling-Durejka
Gründerin von AURHEN ecofair und Pionierin des ökofairen Bergbaus
Jutta Werling-Durejka verbringt ihre Kindheit und Jugend am Rhein in der Südpfalz in der Nähe von Karlsruhe. 1982 schließt sie ihr Studium in Geografie und Romanistik an der Universität Mannheim ab und arbeitet zunächst als Lehrerin. 1992 werden die Koffer gepackt und sie zieht mit ihrem Ehemann Rudi Durejka und den beiden Söhnen Simon und Felix nach La Paz, Bolivien. Sie nimmt eine Stelle als Geografin an der Universität La Paz im Bereich Limnologie an und spezialisiert sich auf die Themen „Kontamination von Süßwasserseen und Trinkwasser durch den Bergbau“. Im Rahmen dieser Tätigkeit besucht sie viele unterschiedliche Minen. So erhält sie einen sehr guten Überblick über die katastrophalen Zustände in konventionell betriebenen Minen und das harte Leben der Minenarbeiter. Damit wird die Grundlage für ihren späteren Erfolg als Pionierin im ökofairen Bergbau geschaffen.
Neben ihrer Tätigkeit an der Universität La Paz besucht sie die Mine und Schleiferei der Familie Soares in Minas Gerais, Brasilien. Aus dieser Begegnung entsteht eine Freundschaft, welche noch lange halten soll. Zurück in Deutschland arbeitet Jutta ab 1998 wieder als Lehrerin an der Schlossschule Salem, doch die traurigen Eindrücke des Bergbaus und die Faszination für Edelsteine lassen sie nicht mehr los. Überraschend wird sie von Bolivar und Alieta Soares in Überlingen im Sommer 1998 besucht, welche Juttas Idee vom sauberen Bergbau in die Tat umsetzen möchten.
1999 besucht sie die Familie Soares in Brasilien erneut und gemeinsam beginnt die Konzeption zur Umstrukturierung von Mine und Schleiferei nach ökofairen Kriterien. Im Dezember 1999 gründet sie ihr Einzelunternehmen unter dem Namen BrazilGems und hat ihr erstes erfolgreiches Verkaufsevent mit Bolivar Soares im eigenen Wohnzimmer. Nun gilt es Kunden zu finden und sie für dieses Thema zu sensibilisieren. In den folgenden drei Jahren erarbeitet sie zusammen mit der Familie Soares und Dr. Hermann Wotruba, Professor für Aufbereitung mineralischer Rohstoffe der RWTH Aachen, ein Konzept für ökofairen Bergbau. Gemeinsam statuieren sie hiermit ein Exempel für „sauberen Bergbau“.
2003 dann das Highlight ihrer Karriere als Pionierin im ökofairen Bergbau und der Ertrag ihrer langjährigen Bemühungen:
Mine und Schleiferei der Familie Soares werden nach strengen ökologischen und sozialen Standards zertifiziert. Seit diesem Zeitpunkt gibt es eine Zertifizierung, welche die Herkunft ihrer gehandelten Edelsteine und die Einhaltung folgender Kriterien nachweist:
- Ausschließlich Erwachsene arbeiten in Mine und Schleiferei.
- Die Auswirkungen der Unter-Tage-Mine auf die Landschaft sind minimal.
- Der Abbau belastet Boden, Wasser und Luft unerheblich.
- Die Löhne liegen über den ortsüblichen und ermöglichen den Mineros, den Schleifern und deren Familien eine menschenwürdige und sichere Existenz.
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Durch den Vertrieb werden keine kriegerischen Handlungen und Konflikte finanziert.
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Die Edelsteine sind weder radioaktiv bestrahlt noch chemisch oder wärmebehandelt, oder auf andere Art manipuliert.
Die darauffolgenden Jahre bestätigen sie in ihrer Entscheidung. Die Nachfrage nach ökofairen Edelsteinen steigt und die Zahl der davon profitierenden Familien in Brasilien wächst von damals sechs auf heute 15 an. Durch zahlreiche Vorträge und ihrem Unternehmen als Exempel wird die Öffentlichkeit auf sie aufmerksam und das Thema nachhaltiger Bergbau erreicht eine neue Dimension an Sensibilisierung. Staat, Goldschmiede, Konkurrenten und Betreiber anderer Bergbauunternehmen sind an ihrer Expertise interessiert und schnell gehört sie zum Kern führender Experten für nachhaltigen Bergbau. Ihren Beitrag leistet sie unter anderem beim BGR sowie bei den Vereinen Ökoandina und Fair Trade Minerals and Gems.
Ihr großer Idealismus und die gute Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Hermann Wotruba bringt 2006 ein weiteres Produkt in ihr Sortiment: Das seltene Gold aus dem Rhein. Bald darauf erweitert sie das Angebot von deutschem Flussgold aus Donau, Elbe, Isar und Eder. Es kann nun in geringen Mengen in bestehenden Kieswerken durch ein gravimetrisches Verfahren, ohne den Einsatz von Chemikalien in der Natur, wirtschaftlich gefördert werden.
Neben dem Ausbau des Großhandels eröffnet sie 2014 ihr eigenes Schmuckatelier in Überlingen am Bodensee. Dort beschäftigt sie zwei Goldschmiedemeisterinnen welche für sie Schmuck aus ökofairen Materialien herstellen. Hierzu gehören ihre ökofairen Edelsteine aus Brasilien und Gold und Silber der Organisation Oekoandina. 2015 ergänzt sie ihr Angebot durch Fairtrade-zertifiziertes Gold aus Peru und AURHEN ecofair wird als eine der ersten Goldschmieden Fairtrade-zertifiziert.
2020 hat ihr Sohn Felix das Geschäft um ökofaire Perlen aus Tahiti erweitert. Die wunderschönen Perlen stammen von einem kleinen Familienunternehmen in der dritten Generation, welches sich neben der ökofairen Perlzucht stark für den Schutz des gesamten Atolls Ahe, Französisch Polynesien, einsetzt. Die Perlen haben allesamt ein Zertifikat über die hohen ökologischen und sozialen Standards sowie einen Herkunftsnachweis.
Seit Anfang 2021 beschäftigt sich Jutta mit der Gemeinwohlökonomie und hat bereits die ersten Zertifizierungen erhalten – als erste Goldschmiede sowie Gold-, Edelstein- und Perlenhändler/-in überhaupt. Der Abschluss der gesamten GWÖ-Zeritfizierung erfolgt noch in diesem Jahr.
Zertifizierung
Die Gemeinwohl-Ökonomie ist
… auf wirtschaftlicher Ebene eine lebbare, konkret umsetzbare Alternative für Unternehmen verschiedener Größen und Rechtsformen.
Der Zweck des Wirtschaftens und die Bewertung von Unternehmenserfolg werden anhand gemeinwohl-orientierter Werte definiert.
… auf politischer Ebene ein Motor für rechtliche Veränderung. Ziel des Engagements ist ein gutes Leben für alle Lebewesen und den Planeten, unterstützt durch ein gemeinwohl-orientiertes Wirtschaftssystem.
Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitbestimmung sind dabei die zentralen Werte.
… auf gesellschaftlicher Ebene eine Initiative der Bewusstseinsbildung für Systemwandel, die auf dem gemeinsamen, wertschätzenden Tun möglichst vieler Menschen beruht.
Die Bewegung gibt Hoffnung und Mut und sucht die Vernetzung mit anderen Initiativen.
Sie versteht sich als ergebnisoffener, partizipativer, lokal wachsender Prozess mit globaler Ausstrahlung.
Fairtrade
Fairtrade kennzeichnet Waren, die aus fairem Handel stammen und bei deren Herstellung bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden.
Das Fairtrade-Produkt-Siegel für Gold/ Silber auf einem Produkt stellt sicher, dass das Gold/ Silber fair abgebaut und gehandelt wurde und in allen Produktionsschritten direkt rückverfolgbar ist. Die Kennzeichnung erfolgt mittels Stempel-Prägung auf dem Schmuckstück.
Unsere FLO CERT ID: 33115.
Ökofair- Zertifizierung
Das Zertifikat wurde im Jahr 2003 von Prof. Dr. Hermann Wotruba, Professor für Aufbereitung mineralischer Rohstoffe der RWTH Aachen, ausgestellt. Die Zertifizierung bezieht sich auf den gesamten Wertschöpfungsprozess der von der Familie Soares abgebauten und geschliffenen Edelsteine in Minas Gerais, Brasilien. Das Zertifikat beinhaltet strenge ökologische und soziale Kriterien (s. Geschichte Jutta Werling-Durejka).